Am Anfang war die Idee…

Kennst du das? Man steht unter der Dusche und BÄM! Auf einmal ist da diese Idee. Manchmal nur ein kleiner Gedanke, aber irgendwie reizt es einen und man spürt, da steckt eine ganze Welt drin – man muss sie nur herauskitzeln. Alternativ kommen sie auch beim Autofahren, Spazierengehen, Einkaufen, immer dann, wenn der Kopf gerade Kapazitäten frei hat.
Unter Autor*innen sagt man dazu auch Plotbunny. Klingt niedlich und flauschig, kann sich aber als echt Plage herausstellen. Wenn man einmal anfängt, diese Ideen zuzulassen, kommen immer mehr und irgendwann weiß man nicht mehr, was man zuerst schreiben soll.

Im Prinzip ist es aber nicht schwer, sich zu entscheiden. Du musst nur herausfinden, wofür du brennst. Für welche Idee schlägt dein Herz? An was denkst du, wenn du abends einschläfst und morgens aufwachst? Das ist ein bisschen so wie mit dem Verliebtsein.

Wenn es das erste Buch ist, sollte man sich wirklich für da entscheiden, worauf man am meisten Lust hat. Der Grund ist ganz einfach: Du weißt zu diesem Augenblick noch nicht, ob noch viele weitere Bücher folgen werden, oder ob es bei diesem einen bleibt. Es gibt so viele Wege, aber ganz am Anfang gibt es nur diese eine große Hürde. Erstmal überhaupt etwas aufs Papier zu bringen. Und da ist es egal, ob du in ein paar Jahren das Genre wechselst und alle paar Monate einen Krimi veröffentlichst, obwohl dein erster Roman eine Liebesgeschichte war.

Dieses erste Buch ist etwas ganz besonderes, daher darf es eine Herzensgeschichte sein. Denn das ist der Antrieb. Die Liebe zu dieser Idee und der Wunsch, sie in gedruckter Form in den Händen zu halten. Und genau das wirst du schaffen, wenn du dran bleibst.

Motivation!

Um überhaupt zum Schreiben zu kommen, brauchst du zu der Idee und der Motivation auch die Zeit. Nicht jeder hat gleich viel Freizeit und oft hat man dort andere Verpflichtungen wie Hobbys oder Termine. Es gibt, einen Weg zu finden, das Schreiben mit dem persönlichen Lebensstil zu vereinen.

Wenn du einen Brotjob hast, bist du die meiste Zeit der Woche damit ausgelastet. Wenn du Kinder oder Haustiere hast, fordern diese einen großen Teil deiner Zeit. Je nach Lebenslage ist es schwierig, eine Lücke zu finden, in der du dich deinem Buchprojekt widmen kannst. Hier kommt es ganz stark auf deinen Willen an. WILLST du dieses Buch schreiben, oder ist es dir wichtiger, am Abend vor dem Fernseher abzuschalten? Willst du am Wochenende etwas mit Freunden unternehmen, oder an deinem Text arbeiten?
Natürlich kann man auch alles irgendwie verbinden, aber je wichtiger dir etwas ist, desto mehr Abstriche machst du automatisch bei anderen Aufgaben.

Beim Schreiben ist es so, dass die Regelmäßigkeit entscheidend ist. Es ist viel leichter jeden Tag ein bisschen zu schreiben, als nur einmal in der Woche. Wenn du jeden Morgen eine halbe Stunde früher aufstehst, gewöhnt sich dein Körper bald daran. Du gehst irgendwann mit den Gedanken an deine nächste Szene ins Bett, wenn der Wecker klingelt, schmeißt du den PC an und weißt sofort, was du schreiben musst. Auf dem Weg von der Arbeit kannst du dich nicht aufs Radio konzentrieren, denn dein Kopf ist schon wieder bei deinen Protagonisten und du überlegst, wie du ihnen das Leben schwer machen kannst – oder das aktuelle Problem löst.

Es ist ein Prozess, eine Geschichte entwickelt sich und braucht die Zeit dafür. Es gibt auch Ausnahmen, Autor*innen, die innerhalb weniger Tage eine komplette Rohfassung zu Papier bringen, aber das ist selten und diese Auto*innen haben meist viel Erfahrung und wissen ganz genau, wie eine Geschichte aufgebaut ist und was sie schreiben wollen.

Finde deinen persönlichen Zeitslot

Ob früh morgens, vor dem Schlafen, in der Mittagspause, oder am Wochenende. Schau, wann bei dir die Kreativität am höchsten ist und versuche das Schreiben in deinen Wochenplan zu integrieren.

Du hast deine Idee und deine Schreibzeit? Dann ist es Zeit, deine Geschichte einzuordnen, damit du weißt, wohin es gehen soll.

Das Genre

In welchem Genre schreibst du? Krimi, Liebesroman, Fantasy, oder Kinderbuch? Versuche deine Idee einzuordnen, denn je nach Genre gibt es unterschiedliche Lesererwartungen. Bei einem Liebesroman sollte es zum Beispiel immer ein Happy End geben. Bei einem Krimi gibt es (fast) immer Tote und Fantasy ist so vielseitig, dass man ganze Welten erschaffen kann.

Wenn du dein Genre gefunden hast (orientiere dich gerne an anderen Romanen), ergibt sich meist schon ein wichtiger Teil der Handlung. Außerdem spielt das eine große Rolle für Titel und Coverwahl, wenn du das Buch an den Leser bringen willst.
Danach kannst du den nächsten Schritt angehen und den Plot (also die Handlung) entwickeln.