Schreiben im Lockdown
Lockdown, Quarantäre, Homeschooling – alles Dinge, an die wir vor einem Jahr nicht im Leben dran gedacht hätten.
Für viele war der Lockdown und die Möglichkeit des Home Office eine Chance, endlich mehr Zeit ins Bücherschreiben stecken zu können. Statt sich mit Freunden zu verabreden, musste man nun seine zeit mit anderen Dinge verbringen. Warum nicht endlich den Traum vom eigenen Buch erfüllen?
Aber was ist mit denen, die wie ich als Mutter immer dann schreiben, wenn die Kinder in Schule oder Kindergarten sind? Ich wurde durch Corona total ausgebremst. 2020 hatte ich drei Buchveröffentlichungen. Die Texte waren zum ersten Lockdown bereits alle geschrieben, zwei Lektorate fielen in die Sommermonate, in denen zum Glück Ferien waren. Mein Mann hat mich sehr unterstützt, damit ich alles rechtzeitig abgeben konnte.
Dann waren die Ferien vorbei. Schule und Kita begannen so langsam und kurze Zeit später wurde es erneut kompliziert. Seit Anfang Dezember sind beide Kinder zuhause. Unsere Große macht Homeschooling, die Kleine ist Vorschulkind. Die Vormittage verbringe ich damit von einem Kind zum anderen zu rennen, um beide in ihren Aufgaben zu unterstützen. Dazu kommt der Hund, der Haushalt und unser bevorstehender Umbau. Ist da Platz zum Schreiben? Die einfache Antwort lautet: Jein.
Die erste zeit musste sich alles einspielen. Wir haben im Dezember sehr viel am haus gemacht und viele Dinge aussortiert. Der große umbau des Erdgeschosses steht und noch bevor, vorher müssen aber alle Räume, in denen wir gerade leben, komplett leer geräumt werden. Wie wir das alles schaffen? ich weiß es selbst noch nicht. Auf dem Blog www.machenlachenwohnen.de werde ich euch aber mitnehmen in unser Chaos.
Das neue Jar führte direkt wieder ins Homeschooling. So langsam versuche ich nun die Zeit zu finden, in der ich mich wieder meinen Schreibprojekten widmen kann. Das ist nicht immer einfach. Die Kinder sehen nur sich selbst und uns Eltern, manche tage spielen sie Stundenlang, andere gibt es Streit. Meine Zeit ist der Nachmittag. Wenn alle Aufgaben der Kinder erledigt sind, Mittagessen und Hunderunde vorbei, dann dürfen die Kinder Hörbuch hören oder spielen etwas im Kinderzimmer. Meist habe ich da mein kleines Zeitfenster. Manchmal ist es nur eine halbe Stunde, manchmal auch mehr. Ich habe in dieser Woche ein ganzes Kapitel geschafft. Außerdem neue Ideen aufgeschrieben und genug Motivation.
Gerne würde ich täglich schreiben, am liebsten 500 Wörter pro Tag, aber ich setze mir dieses Ziel nicht. Denn ich weiß, wie unberechenbar diese zeit ist. Es gibt nun einmal Tage, an denen ich nichts schaffe und andere, an denen ich zwei Stunden Ruhe habe. Mein Ziel ist es einfach nur, mich überhaupt um meine Projekte zu kümmern. Dann, wenn sich ein Zeitfenster öffnet. Ich habe so viele Ideen und Projekte, die geschrieben werden wollen, da bringt es nichts mehr zu wollen, als möglich.
Mir helfen diese kleinen Ziele. Sie sind Möglichkeiten, die ich ergreifen kann und ich bin nicht traurig, wenn es einen Tag mal nicht klappt. Ohne Druck, ohne Stress, ich möchte einfach schreiben.
Trotzdem kann ich es kaum erwarten, dass der ganze Spuk vorbei ist, die Kinder sich wieder mit Freunden treffen können und ich die Vormittage wieder ganz meinem Traumjob widmen kann.
Wie kommt ihr durch diese schwierige Zeit?
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