Der Konflikt
Jede Geschichte braucht einen Konflikt. Einen roten Faden sozusagen. Aber wie finde ich diesen Konflikt? Und muss es wirklich immer einen Bösewicht geben?
So war das bei mir:
Als ich 2017 mit meinem ersten Roman begann, wusste ich noch nichts davon, dass eine Geschichte einen Konflikt braucht. Ganz instinktiv entwickelte ich die Geschichte der Werwolfbrüder Caspar und Zephyr, in meinem Kopf ergab alles einen Sinn, die Geschichte war quasi fertig – ich musste sie nur noch zu Papier bringen.
Neben den ganzen anderen „Anfängerfehlern“, die ich machte, habe ich auch den roten Faden übersehen. Nach meinen ersten 25.000 Wörtern zeigte ich meinen Plot einer erfahrenen Autorin die mich nach dem Hauptkonflikt, dem Motiv der Geschichte fragte. Als Tipp sagte sie mir: Fasse deine Geschichte in einem Satz zusammen. Und das war mein Problem. Ich konnte es nicht. Die Geschichte an sich war nicht etwa unlogisch, aber es fehlte etwas, das die Protagonisten antreibt ihre Ziele erreichen zu wollen. Aber was waren die Ziele der beiden? Ich habe also noch einmal meinen ursprünglichen Bauplan überdacht und ihn abgeändert. Von da an sollte der Konflikt zwischen den Brüdern liegen, die beide andere Ziele verfolgten, die sich nicht miteinander vereinbaren ließen.
Ich schrieb den ganzen Anfang um und die Geschichte lief auf einmal viel besser. Ich strich eine Person, die ich für wichtig hielt, die aber für die eigentliche Handlung gar keine Rolle spielte und schrieb in einem halben Jahr knapp 70.000 Wörter. Fertig war mein erster High-Fantasy Roman.
Das Problem: Mir fehlte der rote Faden, weshalb ich Probleme mit dem Schreiben nicht voran kam.
Was für Konflikte gibt es?
Nicht immer muss es einen Bösewicht geben, der den eigentlichen Konflikt darstellt (den gibt es übrigens auch bei meinen Wölfen). Es können auch innere Konflikte die Handlung voran treiben. Hier die verschiedenen Typen:
Innerer Konflikt: Der Protagonist hat keinen äußeren Feind, sondern sich selbst. Oft sind dies Ängste, Süchte, oder andere psychologische Grenzen, die überwunden werden müssen. Es können auch verschiedene Wünsche/Ziele des Protagonisten gegeneinander stehen, sodass er hin und her gerissen ist.
Äußerer Konflikt: Es gibt einen Gegenspieler. Das kann eine andere Person sein, eine ganze Gesellschaft, die Natur, oder oder.
Wie ihr seht, gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten seinen Protagonisten in Schwierigkeiten zu bringen und ihm das Leben schwer zu machen. Seid kreativ und macht es euren Hauptpersonen so richtig schwer. Denn man muss kämpfen, um seine Ziele zu erreichen. So erzeugst du Spannung und bringst den Leser zum weiterlesen, denn er will im besten Fall unbedingt wissen, wie der Protagonist den Konflikt überwindet und ob er es überhaupt schafft.
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